De Wachter (Wächter)
Die Mais- und Ölmühle De Wachter in Zuidlaren wurde 1851 von der Familie Van Bon aus Midlaren erbaut. Die Getreidemühle, eine achteckige Mühle, ist eine kombinierte Mehl- und Ölmühle. Das bedeutet, dass dort nicht nur Getreide gemahlen wurde, sondern es gab auch eine Ölmühle. Beide wurden mit Windkraft betrieben.
1895 wurde die Mühle von der Familie Medendorp aus Zuidlaren gekauft. Medendorp war fortschrittlich und modernisiert. Die Mühle wurde 1898 um eine Gewürzmühle erweitert. Da auch bei windstillem Wetter Brot auf dem Tisch liegen musste, wurden noch im selben Jahr zwei Dampfmaschinen gebaut. Einer erzeugte Strom für die Ölmühle, der andere trieb über Treibriemen die Gewürzmühle an. Ab 1906 wurden damit auch die Ölpressen angetrieben.
De Wachter erhielt damit die erste dampfbetriebene Energieversorgung. Damals etwas ganz Besonderes, denn das Dorf Zuidlaren erhielt erst 1921 Strom. 1923 wurde die Mühle auf Strom aus dem öffentlichen Netz in Zuidlaren umgestellt und die Dampfmaschinen wurden stillgelegt. Die Mühle blieb zum Mahlen des Getreides auf den Wind angewiesen.
Niedergang der Mühlen
In den 1930er Jahren mussten viele niederländische Mühlen ihre Konkurrenz zur Industrie aufgeben und verfielen. Von den etwa zehntausend Mühlen in den Niederlanden sind heute noch etwa tausend übrig, von denen nur fünfhundert mahlen können. So verfiel auch „De Wachter“. In den 1920er Jahren wurden die Ölmühle und die Gewürzmühle geschlossen und viele Teile der Mühle, darunter auch die Dampfmaschinen, abgerissen. Im Jahr 1950 beschloss auch Müller Medendorp, die Getreidemühle zu schließen. Das Ende von „The Wachter“ scheint dann nahe.
Restaurierung, eine langfristige Angelegenheit
Jan Medendorps Enkel, J.D. (Diek) Medendorp, übertrug die Mühle 1989 an die Stiftung Koren-en Oliemolen „De Wachter“. Diese Stiftung hat die Mühle weiter restauriert und den ursprünglichen Dampfantrieb wiederhergestellt. Durch eine erste Erweiterung mit Bäckerei und Backshop ist es gelungen, den gesamten Prozess „Vom Weizen zum Brot“ sichtbar zu machen. Anschließend wurden mehrere (funktionsfähige) Dampfmaschinen installiert. In einem zweiten Erweiterungsbau wurden nun mehrere dörfliche Berufe und Handwerke (Schmied, Holzschuhmacher, Justierer, Schuhmacher, Bauer) zusammengefasst. Außerdem ist eine große Sammlung an Gebrauchsgegenständen (Bauernhof, Werkzeuge, Haushalt) ausgestellt. Das bedeutet, dass De Wachter heute viel mehr als eine Mühle ist. Das Museum de Wachter hat sich zu einem wahren Erlebnispark für Jung und Alt entwickelt.
Die Ölmühle in Betrieb
Eine große Gruppe von Freiwilligen arbeitet in und außerhalb der Saison daran, die Kulturgeschichte und das Handwerk von „De Wachter“ zu bewahren und sie heutigen und zukünftigen Generationen zugänglich zu machen.
Adresse
Bolwerk 11
9471AT Zuidlaren
Die Niederlande
Website
De Wachter